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JNG #223: Der endlich jura. Werkzeugkasten (1/2)

Über 350 Videos und mehr als 200 Newsletter-Ausgaben – wer soll da noch durchblicken? Dachte sich wahrscheinlich auch David, als er mich fragte:

»Gibt es eigentlich eine Übersicht mit allen deinen Methoden? Ich habe zwar schon viele Videos von dir gesehen, und auf deinem Blog sind ja auch einige Artikel, aber ich kann das bis zum Examen nicht alles noch mal durcharbeiten.«


Fair enough! Umso mehr freue ich mich, dir heute Teil #1 des endlich jura. Werkzeugkastens vorzustellen. Es geht um die Stoffmenge, Normtechnik, Motivation und nachhaltiges Lernen. Nächste Woche geht’s weiter mit Lernplanung, dem eigentlichen Lernprozess und dem Klausurschreiben.


Weniger: das Leitmotiv von endlich jura.

Rückwärtspilot: Wähle ein wiederkehrendes To-do aus, von dem du dir wenig Einfluss auf deine Klausurergebnisse versprichst. Lass diese Aufgabe von heut’ auf morgen sein, warte mindestens drei Wochen ab und ziehe dann Résumé, ob du sie wirklich wieder aufnehmen willst.

Direkter Vorsatz: Beantworte die Frage »Wenn ich in nur einer Sache überragend sein könnte, welche wäre es?«. Stelle dann alle To-dos ein, die nicht mit dem übereinstimmen, was du erreichen willst.

Sieben-Tage-Woche: Statt fünfmal pro Woche zu lernen, lernst du von montags bis sonntags. Zwei Lerneinheiten täglich, bestehend aus jeweils 90 konzentrierten Minuten, sind ideal; dreimal 90 Minuten stellen das Maximum dar.

Burton-Methode: Arbeite in nur einer Woche ein Grundsatzwerk durch (etwa Plate, Eckpfeiler des Zivilrechts, oder Medicus/Petersen) und lerne daraus etwa 300 Informationen, die du dir auf Karteikarten notierst. Erprobe diesen Wissensschatz anschließend knapp zwei Monate an Fallbüchern.

PiR: Bereite dich in Rekordzeit (3–6 Monate) auf Prüfungen vor, indem du das Falltraining priorisierst, die entsprechenden Falllösungen als Wissensquelle begreifst und nur vereinzelt Literatur und Rechtsprechung zur Vertiefung heranziehst.

Stoffmenge:

Frequenzanalyse: Lerne die Bedeutung jener Begriffe zuerst, die am häufigsten vorkommen. Der entsprechende Begriff scheint sich fast schon magisch von der Seite in Lehrbuch, Skript oder Falllösung zu erheben; das ist das Signal, innezuhalten und zu lernen (nicht nur zu lesen).

dejure: Entscheide, wie stark du bestimmte Lerninhalte gewichten möchtest, indem du dir auf dejure.org anzeigen lässt, wie viele Entscheidungen zu der entsprechenden Norm ergangen sind. Besonders wirkungsvoll im Strafrecht BT und im Sachenrecht.

Jura-Tagebuch: Stell dir zum Abschluss deines Lerntages die simple Frage, was das Wichtigste war, das du heute gelernt hast. Halte diese eine Sache schriftlich fest. 

Normtechnik:

Circle of Law: Finde die richtige Anspruchs-/Ermächtigungsgrundlage oder den richtigen Straftatbestand, indem du dich zunächst fragst, in welchem großen roten Wälzer die Norm sich findet. Dann gehst du ins Inhaltsverzeichnis ebendieses Wälzers und grenzt den Suchradius dort mithilfe der einzelnen Bücher, Abschnitte, Titel, Untertitel, Kapitel etc. Schritt für Schritt weiter ein.

Universelles Prüfungsschema: Statt zu allen Verfahren, allen Schadensersatzansprüchen etc. das Prüfungsschema auswendig zu lernen, erstellst du dir eigenständig eines, das sämtliche Voraussetzungen enthält, die bei jedem Verfahren, jedem Schadensersatzanspruch etc. erfüllt sein müssen. Hilft zudem enorm bei der Entwicklung von Systemverständnis.

Motivation und Nachhaltigkeit:

Ober- und Untergrenzen: Lege eine Ober- und eine Untergrenze für täglichen oder wöchentlichen Fortschritt fest, indem du den folgenden Satz vollendest: Ich (Aktion) pro (Zeitspanne) niemals mehr/ niemals weniger als (Maßstab). Etwa: Ich werde täglich niemals mehr als 50, aber auch niemals weniger als 10 Karteikarten anfertigen.

Katalysator: Führe eine vorbereitende, arbeitsbezogene Handlung aus, deren Umsetzung dir jederzeit möglich ist (Aus »analysiere und gliedere eine Examensklausur« machst du etwa »notiere dir ein Stichwort aus dem Bearbeitungsvermerk und was dir dazu einfällt«). Zwinge dich danach nicht zum Weitermachen: Wenn es sich gut anfühlt, dann leg direkt los; wenn nicht, dann nicht.

Don’t eat that Frog: Definiere, wie arbeitsintensiv oder kompliziert die Aufgaben auf deiner To-do-Liste sind, und sortiere die Liste dann von einfach nach schwierig. Wähle die einfachste Aufgabe aus und erledige sie.

Sternkarte: Nimm ein weißes Blatt Papier zur Hand und male ein Raster hinein (also praktisch eine Tabelle mit einigen Zeilen und Spalten). Jedes Mal, wenn du dich dabei »erwischst«, etwas Sinnvolles zu tun, kritzelst du einen Stern in eines der Kästchen, und sobald die Sternkarte voll ist, gibt es eine Belohnung (die du vorher festgelegt hast).


⇨ Fortsetzung hier …

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