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Von allem etwas ist auch zu viel: Überforderung im Jura-Studium

Weniger ist ein wiederkehrendes Motiv in meinen Blogeinträgen. Weniger Probeklausuren schreiben, weniger Spezialwissen anhäufen, weniger lernen. 

Nun ist es so, dass du von allen Seiten unterschiedlichen Input bekommst. Das kann dazu führen, dass du zwar von allem weniger machst, aber eben alles

Karteikarten und Zusammenfassungen, Fälle aus der JuS und Fälle aus dem Rep., aktuelle Rechtsprechung und die Klassiker aus den 50er-Jahren (Vormerkungswidrigkeit der Vermietung anyone?).

Dir wird somit eine Vielzahl von Aktivitäten nahegelegt, die du verfolgen sollst, um dich erfolgreich auf deine anstehenden Prüfungen vorzubereiten. 

Sobald du versuchst, all diese gut gemeinten Ratschläge umzusetzen, wirst du früher oder später mit etwas konfrontiert, das ich als »Aktivitätsfalle« bezeichne. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass du zwar von allem etwas machst, aber das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten.

In diesem Blogeintrag möchte ich dir fünf Anzeichen dafür nennen, dass du in die Aktivitätsfalle getappt bist, auf dass du dein Lern- und Übungsverhalten darauf abtasten und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten kannst. Los geht’s.

1. Du hast nie Zeit zum Nachdenken 

Reflexion sollte einen enorm hohen Rang in deiner Prüfungsvorbereitung einnehmen. Beiträge wie dieser sollen dich letztlich auch zum Nachdenken anregen. 

Ich empfehle dir, täglich wenigstens fünf Minuten dafür einzuplanen, die folgenden Fragen für dich zu beantworten: 

  • Was habe ich heute getan, um mein angestrebtes Ergebnis zu erzielen? 
  • Was kann ich morgen tun, um mein angestrebtes Ergebnis zu erzielen?
  • Welche bevorstehenden Hindernisse könnten meinen Fortschritt verlangsamen?

2. Du arbeitest mittags durch und machst abends nicht vom Endeffekt (dazu gleich mehr) Gebrauch 

Zu wenige Pausen mindern deine Leistungsfähigkeit. Entweder du schreibst sie dir von vornherein in deinen Tagesplan oder du streust sie ein, sobald du einen erheblichen Abfall in deiner Konzentration spürst. 

120 Minuten fokussiertes Arbeiten sind bei mir persönlich das Maximum; die Forschung legt nahe, spätestens nach anderthalb Stunden eine ausgiebige Pause zu machen.

Zudem mindern nicht näher spezifizierte Arbeitszeiten deine Effizienz. 

Wenn du dir den ganzen Tag über einreden kannst, du habest ja noch Zeit, kommst du nie in den Genuss, in der letzten Viertelstunde vor 17:00 Uhr (oder wann auch immer dein Arbeitstag enden soll) Geistesblitze und gewinnbringende Erkenntnisse zu haben. Das ist das, was ich als Endeffekt bezeichne.

3. Du hast keine Zeit für dein Privatleben 

Wenn dein Privatleben nicht oberste Priorität hat, welche Chance besteht dann, dass der Rest deiner Prioritäten Sinn ergibt? Wofür all das Lernen?

4. Du tust ständig Dinge, die jede*r andere, der nicht Jura studiert, auch tun könnte

Hierzu zählen z. B. das Auswendiglernen von Prüfungsschemata, Definitionen und Meinungsstreits. Dafür benötigst du keine Jurist*innen. 

Du bist besser bedient, wenn du dich auf die Dinge konzentrierst, die nur du tun kannst. Um diese zu identifizieren, kannst du dir drei Fragen stellen:

  • Sind zur Erledigung dieser Aufgabe besondere Skills, spezielles Know-how oder juristisches Fachwissen notwendig?
  • Nützt die Erledigung dieser Aufgabe meiner Nachwelt und/ oder wird durch sie theoretisch gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen?
  • Können nur Personen mit meiner Kompetenz diese Aufgabe erledigen oder kann das auch der berühmt-berüchtigte dressierte Affe?

Wenn du mehr als eine dieser Fragen ohne schuldhaftes Zögern mit einem Ja beantworten konntest, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Aufgabe nur von dir erledigt werden kann. Du darfst also gerne damit fortfahren. 😉

5. Du fühlst dich von minderwertiger, trivialer Arbeit überwältigt

Echte Arbeit fühlt sich lohnenswert an, ist schwierig und erweitert deine Komfortzone. Echte Arbeit ist fordernd, ohne überfordernd zu sein. 

Bei Studierenden besteht leider die Tendenz, sich von der Quantität der Arbeit statt von ihrer Qualität überwältigen zu lassen. Lass mich dir drei legitime Möglichkeiten nennen, Überforderung effektiv zu begegnen:

  • Verwende ein einziges Lehrbuch (z. B. Plate oder Medicus) für die Erarbeitung aller zivilrechtlichen Themen und erstelle dir lediglich eine Karteikarte pro Seite. Mithilfe dieser fragst du dich morgens als Erstes aktiv ab.
  • Besorg dir 100 Original-Klausuren, sonst nichts: Analysiere Bearbeitungshinweis, Fallfragen und Sachverhalt, entwirf im Anschluss ein grobes Prüfungsprogramm, maximal eine Gliederung, und vertiefe die Schwerpunkte der Klausur mithilfe von Aufsätzen oder Kommentaren.
  • Entwickle, direkt aus dem Gesetz, die gesetzlichen Grundstrukturen zu den Rechtsnormen, die dir immer wieder begegnen, nachdem du eine Frequenzanalyse durchgeführt hast. Bilde anschließend tatsächlich einfache Fälle zu den einzelnen Tatbestandsmerkmalen und präge dir diese gut ein.

Diese drei Strategien lassen sich sowohl alternativ als auch kumulativ verfolgen.

Bei welchem der fünf Anzeichen hast du dich ertappt gefühlt? Lass es mich in den Kommentaren wissen!


Um es dir zu erleichtern, eine oder mehrere der hier vorgestellten Strategien effektiv in die Tat umzusetzen, möchte ich dir zum Abschluss mein E-Book zum konzentrierten Arbeiten empfehlen. Das E-Book zeigt dir nicht nur, wie du konzentrierter arbeitest, sondern auch, wie du dich nicht mehr so schnell ablenken lässt und deine Zeit nur noch auf diejenigen Aufgaben verwendest, die dich wirklich voranbringen. Und das Beste: Es ist gratis.

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