Nachruf für Jan Eickelberg

Lieber Jan,

du warst der erste und einzige Professor, der mir auf Augenhöhe begegnet ist. Ich hatte in keinem unserer Gespräche das Gefühl, dass du mich nur ansatzweise anders behandelt hättest, hätte ich auch das zweite Examen gemacht und bereits ein Dr. vor meinem Namen. Vielmehr hast du angeboten, mir bei den Anfängen meiner Promotion zu helfen, dich bereiterklärt, mögliche Themen mit mir zu brainstormen und sogar als Zweitkorrektor zu fungieren. Ich bin sicher, meine Ideen hätten von all deiner Expertise im Bereich juristischen Lernens und Lehrens erheblich profitiert.

In deiner Gegenwart (wenn auch leider nur am Telefon oder bei Zoom) habe ich mich immer besser gefühlt, als ich eigentlich bin. Du hast einem dieses Gefühl gegeben, das sich schwer beschreiben lässt. Selbst warst du viel zu bescheiden (»Aber zum effektiven Lernen brauche ich dir ja nichts zu erzählen, das weißt du eh besser als ich!«), obwohl du allen Grund gehabt hättest, arrogant zu sein, weil du echt ein krasser Typ warst. Stattdessen bist du ungemein aufmerksam gewesen, hast mir mit der Post Grip-Pads geschickt, weil ich in einem Nebensatz erwähnt hatte, dass ich morgens früh Hanteltraining mache. Ich empfand das als außergewöhnlich und habe so etwas nur selten erlebt.

Ich hatte noch so viele Fragen, die ich dir stellen wollte, so viele Videos und Podcasts, die ich mit dir machen wollte … und ich wollte dich doch auch bei deinem eigenen Podcast-Vorhaben unterstützen. Schade, dass wir uns so spät kennengelernt haben.

Ich werde unseren Austausch und deine inspirierenden Worte in unseren Gesprächen sehr vermissen. Ich kann mir kaum ausmalen, wie es deinen Kindern und deiner Frau geht, weshalb ich in Zukunft einfach auch an sie denken werde, wenn ich an dich denke.

Herzlich

Dein Michael

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