Um nachhaltiger zu lernen, musst du deine ineffektiven Lerntechniken über den Haufen werfen. Wenn du dir in der Vergangenheit deine Notizen vor einer Klausur noch einmal durchgelesen hast, hast du eine ineffektive Lerntechnik angewandt. Dennoch hat das die Hälfte der von mir erst kürzlich befragten Hunderten von Studierenden und Referendar*innen eingestanden. Das erneute Lesen von vorher erstellten Notizen ist für über 80 % der Studierenden weltweit die Lernstrategie Nummer eins. Bloß bringt es empirischen Erkenntnissen zufolge nicht viel.
Untersuchungen bereits Ende des 19. Jahrhunderts haben gezeigt, dass ein Großteil (bis zu 70 %) von dem, was wir lesen und hören, kurz darauf vergessen wird. Wissenschaftler bezeichnen dies als Vergessenskurve.
Wenn du dich nach dem Lernen mithilfe eines Quiz, von Karteikarten, einem Kreuzworträtsel, Lückentexten o. Ä. aktiv abfragst, ist es wahrscheinlicher, dass das Gelernte hängen bleibt.
„Je schwerer es fällt, neu Gelerntes aus dem Gedächtnis abzurufen, desto größer ist der Nutzen. Die Anstrengung, Wissen abzurufen, stärkt das Erinnerungsvermögen.“ – Henry Roediger/ Mark McDaniel (Kognitionswissenschaftler)
In der von mir im Intro angesprochenen Umfrage haben immerhin 44 % angegeben, dass sie so vorgehen; nur 30 % rufen sich neu angeeignetes Wissen jedoch unmittelbar im Anschluss an den Lernprozess noch einmal aktiv in Erinnerung.
Du musst übrigens nicht darauf warten, dass deine Professorin oder dein Repetitor ein Quiz austeilt. Du kannst dir selbst eins erstellen und lernst dabei noch mal deutlich mehr (Infokarte einblenden).
Es muss auch nicht immer gleich ein Stapel neuer Karteikarten sein. Beginne doch mal damit, dein Lernmaterial alle Viertelstunde kurz beiseitezulegen und dir Fragen wie die Folgenden zu stellen:
Bedauerlicherweise gab fast die Hälfte der Teilnehmenden an, nie so vorzugehen; dabei ist auch das eine Form von aktivem Abruf.
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