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Es ist gängige Praxis (in meinen Augen so gut wie immer ein Warnsignal 😂), Fälle »erst mal nur so« zu lesen, ohne sich gleich Notizen dazu zu machen. Ein selbst ernannter Experte auf YouTube empfiehlt gar, den Sachverhalt dreimal zu lesen und danach direkt eine Lösungsskizze zu erstellen. Wow. Diese Methoden erinnern mich an zweifelhafte »Tipps« kommerzieller Anbieter.
In dieser Ausgabe breche ich mal wieder eine Lanze für meine eigene Vorgehensweise und gebe dir sechs gute Gründe dafür, in der Klausur sofort nach Austeilen der Sachverhalte Stift und Papier zu zücken.
Um dieses Vorgehen zu üben, empfehle ich dir, einen Blick auf meinen Videokurs »Probeklausuren endlich bestehen« zu werfen. Dieser Kurs ist darauf ausgelegt, dich durch realistische Klausurszenarien zu führen und dir die Techniken zu vermitteln, die du benötigst, um mehr Erfolg in deinen Probeklausuren – und natürlich vorrangig im Examen – zu haben.
Durch das sofortige Festhalten wichtiger Informationen und Rechtsfragen vermeidest du nicht nur die Gefahr, durch Kompetenzillusion oder Bestätigungsfehler wichtige Details zu übersehen, sondern strukturierst auch deine Gedanken klar und effektiv. Dies führt zu einer aktiveren, tieferen Auseinandersetzung mit dem Klausurmaterial, verbessert deine Konzentration und ermöglicht es dir, schneller auf notwendige Informationen zuzugreifen, was unter Zeitdruck entscheidend ist.
👉 Notizen schon beim ersten Lesen zu erstellen, mag zunächst ungewohnt sein. Je früher du beginnst, deine Lesegewohnheiten zu verändern, desto eher wird diese neue bessere Herangehensweise zur Normalität.
… und nun zum Einwand Nr. 1: »Aber dann mache ich mir ja unweigerlich auch überflüssige und später unbrauchbare Notizen, weil ich beim ersten Lesen noch gar nicht das Big Picture kenne?«
Vorab: Es ist wichtig, Notizen von vornherein so anzufertigen, dass du sie zu einem späteren Zeitpunkt anpassen kannst. Die ersten Notizen solltest du als Rohentwurf betrachten; beim zweiten Lesen kannst du sie überarbeiten, ergänzen und präzisieren. Der erste Griff zu Stift und Papier ist also nicht endgültig, sondern ein dynamischer Teil des gesamten Prozesses der Fallbearbeitung.
Und selbst wenn sich einige Notizen später als irrelevant herausstellen, ist die Extra-Zeit, die du beim ersten Lesen für das Notieren aufwendest, oft weniger bedeutend. Letztlich sparen nämlich diejenigen Zeit, die den Sachverhalt schon früh lückenlos erfasst haben. Nichts ist beunruhigender, als die ersten anderthalb Stunden deiner Examensklausur damit zu verbringen, wiederholt denselben Text durchzugehen.
Last but not least: Das Anfertigen von Notizen beim ersten Lesen trainiert auch dein juristisches Denken. Es zwingt dich, aktiv ein Gespür dafür zu entwickeln, wie Sachverhalte konzipiert sind – und diese Fähigkeit bildest du nur aus, wenn das Gesamtbild noch nicht vollständig klar ist. Mit zunehmender Erfahrung wirst du besser darin, relevante von irrelevanten Informationen zu unterscheiden und zutreffende Hypothesen zu formulieren. Ich mache seit zehn Jahren nichts anderes. Und Shirin wird wahrscheinlich auch nichts mehr an ihrer Vorgehensweise ändern:
In diesem Video-Podcast untersuchen wir, wie eine Ausweitung der Grundrechtsgeltung auf ausländische juristische Personen innerhalb der EU ermöglicht werden kann und ob sich ein solcher Schutz auch im Zusammenhang der Deutschengrundrechte erreichen lässt.
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