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Im Newsletter von letzter Woche habe ich dir gebeichtet, dass ich anderthalb Jahre keine einzige Probeklausur ohne Hilfsmittel bestanden habe – und auch wenn ich Definitionen, Prüfungsschemata oder Meinungsstreits nachgeschaut habe, hat es oft nicht gereicht. Wenn es dir also wie mir vor zehn Jahren geht und du dich fragst, ob das jemals noch was wird, habe ich heute vier mentale Shifts für dich, die dir das Leben leichter machen. Sie sind notwendige Bedingung dafür, dass du unabhängig von deiner Fachkompetenz konstant über der magischen 4-Punkte-Marke landest. Denn wir alle wissen: »Vier gewinnt«.
»Ich weiß nicht genug« – das ist der erste limitierende Glaubenssatz, den es zu überwinden gilt. Die gute Nachricht? Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass es daran liegt.
Du studierst bestimmt schon drei Jahre oder mehr, hast unzählige Stunden mehr oder weniger effektiv gelernt und bist damit schätzungsweise über fast 70.000 juristische Einzelinformationen gestolpert. Irgendwas wird schon hängen geblieben sein. 🤷🏻 Es ist an der Zeit, diesem Wissen zu vertrauen.
🫵 Erhöhe deinen mentalen Kontostand: Denke regelmäßig zurück an einen Aha-Moment in einem spezifischen Fall oder ein Fach, in dem du dich verbessert hast. Alternativ: Schreibe drei juristische Erfolge auf, die du bis hierhin hattest. Das muss absolut nichts Großes sein. Diese Liste ist dein persönlicher Beweis dafür, dass du das Zeug hast.
Niemand erwartet von dir, dass du über Nacht zum nächsten Eickelberg wirst. Deine juristischen Arbeitsmethoden entwickeln sich mit jeder Klausur weiter. Begreife Probeklausuren als Chance, dazuzulernen und Falltraining zu gewinnen, nicht als ultimativen Test deiner Fähigkeiten.
Dabei gibt es etwas, das helfen kann: Ganbatte – eine japanische Lebensweisheit.
Mit »Ganbatte!« sprechen sich Japaner*innen zu, wenn jemand etwas Großes vorhat, bei dem unweigerlich auch mit Schwierigkeiten zu rechnen ist. Anders als hierzulande wünscht man sich nicht einfach nur viel Glück oder Erfolg.
Übersetzt wird der Ausdruck auch häufig mit »Gib dein Bestes!«. Das ist m. E. weniger hilfreich, weil es dazu verleitet, sich zu überanstrengen, viel zu lernen und sich nichts zu gönnen – womöglich nicht einmal ausreichend Pausen. Ich mag »Ganbatte kudasai« im Sinne von: Bitte bleib dran. Es erinnert daran, Ausdauer und Durchhaltevermögen zu beweisen, was ohnehin das Wichtigste ist, wenn man etwas vom Leben will, das man noch nicht hat
🫵 Entwickle Stärken: Nimm deine letzte nicht bestandene Probeklausur zur Hand und notiere dir, wofür du gelobt oder zumindest nicht kritisiert wurdest. Markiere insbesondere alle Stellen, die positiv bewertet wurden, mit einem grünen Stift. Analysiere dann, was genau du dort richtig gemacht hast und wie du diesen Ansatz auf andere Bereiche übertragen kannst. Besinne dich beim Schreiben deiner nächsten Probeklausur darauf, diese aufkommenden Stärken – egal, wie wenige es sein mögen – auszubauen und darüber zusätzliche Punkte zu generieren. Fokussiere auf die Fortschritte, nicht auf die Fehler.
Jura studiert man nicht allein auf einer Insel (es sei denn, du bist bei einer eher ungewöhnlichen Fernuni eingeschrieben). Lass dir von Studierenden helfen, die schon einen Schritt weiter sind. Ich weiß, wie unangenehm das sein kann. Aber ob in Lerngruppen oder beim Peer-Teaching – zusammen struggelt es sich leichter.
🫵 Zieht an einem Strang: Entwerft in eurer Lerngruppe eine »Challenge der Woche«, bei der jeder einen besonders schwierigen Fall auswählt und die Gruppe gemeinsam Lösungsansätze erarbeitet. Diskutiert die verschiedenen Ansätze und wählt den überzeugendsten aus. Diese Aktivität fördert nicht nur das juristische Denken, sondern auch den Teamgeist.
Die Angst, wieder einmal durchzufallen, ist ein mächtiger Gegner. Angenommen, es klappt auch bei der nächsten Probeklausur nicht, obwohl du das umgesetzt hast, wozu ich dir hier heute geraten habe. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten, darüber zu denken: Entweder du gehst davon aus, dass deshalb die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass es auch bei der nächsten Probeklausur nicht reicht – oder du erkennst, dass mit jeder nicht bestandenen Klausur die Wahrscheinlichkeit steigt, dass es beim nächsten Mal klappt. Ich rate dir zu letzterem. Ich verhaue beim Tennis immer dann meine Vorhand erneut, wenn ich mehrfach zu lang ins Aus gespielt habe und daraufhin zögerlich werde. Genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Dreimal zu lang heißt, dass die Wahrscheinlichkeit beim vierten Mal ungemein höher ist, dass das Ding reingeht.
🫵 Male dir den Worst-Case aus: Schreibe dir auf, was deine größte Angst in Bezug auf Probeklausuren ist. Dann schreibe daneben, was das Schlimmste ist, das realistisch passieren könnte, und wie du damit umgehen würdest. Oft ist es nicht so schlimm, wie du denkst, und du fühlst dich augenblicklich leichter, wenn du in der Klausur sitzt.
Jetzt, wo du weißt, welche Shifts in deiner Einstellung notwendig sind, bist du mental bestens gerüstet, deine erste Vier-Punkte-Klausur zu schreiben. Du schaffst das! Und wenn du mal wieder an deinen Fähigkeiten zweifelst, erinnere dich daran, dass alle großen Jurist*innen irgendwo mal angefangen haben – Schritt für Schritt, Shift für Shift. Ich möchte dich ermutigen, an unserer kleinen Selbstreflexion teilzunehmen und herauszufinden, inwieweit du die mentalen Shifts bereits verinnerlicht hast.
Mit dem Start eines neuen Semesters kommen sowohl frische Chancen als auch bekannte Herausforderungen auf dich zu. In diesem Video-Podcast teile ich drei Schlüsselstrategien mit dir, die dir helfen werden …
⇨ Wie du dieses Semester die Kontrolle übernimmst: 3 unkonventionelle Techniken
Mein Ziel mit endlich jura. ist es, allen Studierenden eine Examensvorbereitung in Rekordzeit zu ermöglichen, ohne endlos Schemata, Streits und Definitionen auswendig lernen zu müssen. So kann ich dir helfen:
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