JNG #258: Effektiver lernen mit der besten Methode

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Es gibt eine Lernmethode, die nicht nur mehrere Qualitätssiegel der Forschung erhalten hat, sondern auch als die effektivste Lernmethode von allen gilt. Heute möchte ich dir diese Methode vorstellen und dir zeigen, wie du sie sinnvoll anwenden kannst.

Warum traditionelle Lernmethoden oft nicht funktionieren

Du hast sicher schon verschiedene Lernmethoden ausprobiert und dich gefragt, warum manche davon nicht den gewünschten Erfolg bringen. Das liegt meistens daran, dass sie weder auf tiefgreifendes Verständnis noch auf langfristige Erinnerung abzielen. Doch eine Methode verspricht und hält genau das: die Elaboration.

Das Konzept der Elaboration und ihre Rolle im Lernen

Die Elaboration ist eine Methode, die uns ermutigt, über die Bedeutung dessen nachzudenken, was wir lernen wollen. Das setzt bei Jurist*innen primär voraus, dass du dich intensiv mit dem auseinandersetzt, was du liest. Indem du neue Informationen mit bereits bekanntem Wissen verknüpfst, schaffst du dauerhafte Erinnerungen und ein tieferes Verständnis für das Gelernte.

Eine von M. Sahari schon im Jahr 1997 durchgeführte Meta-Analyse zur Wirksamkeit von Elaboration beim Lernen aus textbasierten Materialien bestätigte, dass Elaboration höherstufiges Lernen verbessert. Es hilft nicht nur, Probleme zu lösen, die in den Texten nicht explizit aufgeworfen sind; seine Wirksamkeit wird bei vermehrter Anwendung der Methode auf den Inhalt unterschiedlicher Textmaterialien auch stetig erhöht. Übung macht insofern tatsächlich mal den Meister.

Elaboration in der Praxis: Ein Beispiel aus dem Einzeltraining

Während der Bearbeitung eines Falls aus dem Familienrecht zeigte sich, dass ein Kandidat Schwierigkeiten hatte, § 181 BGB richtig einzuordnen. Also haben er und ich uns schlicht gefragt: »Woran erinnert uns das eigentlich?« Durch die Verknüpfung des noch unbekannten mit bereits bekannten Konzepten machten wir einen gehörigen Schritt nach vorn. Der Kandidat erinnerte sich nämlich an die erste Voraussetzung des gutgläubigen Erwerbs: Es muss sich um ein Verkehrsrechtsgeschäft handeln. Dies setzt wiederum voraus, dass Veräußerer und Erwerber nicht wirtschaftlich personenidentisch sind. Durch die Verknüpfung der beiden Konzepte konnte er ein besseres Verständnis für die in Rede stehende Thematik entwickeln.

Dieses Beispiel rund um § 181 BGB illustriert, wie du Elaboration in spezifischen Situationen einsetzen kannst. Ganz gleich, welches Rechtsgebiet oder Thema du gerade bearbeitest, die grundlegende Idee, Verbindungen zwischen neuem und bereits bekanntem Wissen zu schlagen, bleibt dieselbe.

Um Elaboration testweise in deinen Lernalltag zu integrieren, beginne damit, dich zum Abschluss jeder Lerneinheit zu fragen: »Wie ließe sich das Gelesene mit anderem Wissen von mir kombinieren?«

Nun, da wir die Theorie besprochen haben, lass uns einen Blick darauf werfen, wie du Elaboration noch greifbarer machen kannst.

Der Einsatz von Karteikarten zur Unterstützung der Elaboration

Wenn du mit Karteikarten arbeitest, kannst du Elaboration sogar sichtbar machen. Nachdem du auf einer Karteikarte die Kerninformation, die du dir merken möchtest, notiert hast, überlege, wo in deiner Sammlung ein sinnvoller Anknüpfungspunkt für das neu erworbene Wissen besteht. Sodann bringst du auf der Vorderseite der älteren Karteikarte einen Querverweis auf die neue Karteikarte an. Sollte dir die auf der Rückseite stehende Information bei einer aktiven Abfrage nicht mehr einfallen, kannst du die ältere Karte einfach als Denkanstoß nutzen. Es lohnt sich also, die Karten von Grund auf zu nummerieren und so leicht auffindbar zu machen, wenn man etwas Bestimmtes sucht. Diese Art der Verzahnung von Informationen untereinander fördert neben deinem Verständnis für die jeweiligen Konzepte auch deine Fähigkeit, die dazugehörigen Informationen langfristig zu speichern. In Zukunft denkst du nicht mehr nur an das eine, sondern auch das andere.

Vorher-Nachher: Elaboration in Aktion

Elaboration ist die wirkungsvollste Methode, die Effektstärke deines Lernens zu erhöhen. Indem du aktiv Verknüpfungen zwischen neuem und bereits vorhandenem Wissen herstellst, gestaltest du dein Lernen aber auch kreativer und förderst insgesamt die Freude am Prozess. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.

Nachdem du nun weißt, was es mit Elaboration auf sich hat, lade ich dich ein, kurz innezuhalten und zu reflektieren: Gibt es ein spezielles Thema, das du versuchen könntest durch die Anwendung der Elaborationsmethode endlich zu verstehen? Teil mir deine Pläne und Gedanken unten in den Kommentaren mit. Es interessiert mich brennend, wie du dir vorstellst, diese Methode für dein Lernen zu nutzen.

Aktuelles YouTube-Video

 
Für 2024 habe ich mir unter anderem vorgenommen, gezielt Inhalte zu den Sachen zu produzieren, die Leute bei YouTube eintippen und zu denen es bislang keine Videos von mir gibt. Dazu zählt auch das nette Konzept mit dem sperrigen Namen Fremdbesitzerexzess.

⇨ Zivilrecht: Fremdbesitzerexzess als Ausnahme von der Sperrwirkung

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