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JNG #233: Verstehen statt bloß konsumieren – Deine neue Geheimwaffe in drei Schritten


Lesezeit:
3,5 Minuten

Willkommen zu Ausgabe #233 des Newsletters!

Wenn du dir vorab einen Überblick über die Inhalte dieser Ausgabe verschaffen möchtest, lies am besten als Erstes die folgende Zusammenfassung.

TL;DR:

  • Die Feynman-Methode ist eine der effektivsten Ansätze, das Gelernte wirklich zu verstehen.
  • Sie geht davon aus, dass aktives Lernen passivem Lesen vorzuziehen sei.
  • Sie sieht vor, ein Thema zunächst in eigenen Worten zusammenzufassen.
  • Anschließend sollen die Erklärungen vereinfacht werden, um ein noch besseres Verständnis zu ermöglichen.

 

***

 

Oft merken wir erst, dass wir etwas nicht verstehen, wenn es zu spät ist. Glücklicherweise gibt es die Feynman-Methode, die uns nicht in dem Glauben lässt, wir seien Expert*innen, obwohl wir in Wahrheit gar keine Ahnung haben. 

Wenn wir passiv lernen (etwa durch erneutes Lesen), ist es schwieriger, Informationen zugänglich zu halten. Wenn wir aber aktiv an der Erstellung unserer Zusammenfassungen und Entwicklung unserer Argumentation beteiligt sind, fällt es uns leichter, das dafür nötige Wissen später aus unserem Langzeitgedächtnis abzurufen.



Feynman
war stets darauf bedacht, ein tiefes Verständnis zu entwickeln, statt bloß Informationen reproduzieren zu können. Diese Form von Verständnis konnte man seiner Meinung nach allein durch Recherche (= Auswahl geeigneter Lernmaterialien), Schreiben und Erklären erwerben. Er war der Ansicht, dass, wenn man etwas nicht lapidar und in einfachen Worten erklären könne, das daran liege, dass man es nicht gut genug verstanden habe.

Ein typischer Fehler beim Lernen besteht darin, etwas zu lesen und im Anschluss zu glauben, wir wüssten Bescheid. Lesen kann Verstehen jedoch nicht ersetzen. Womöglich hast du dir sogar vermeintlich wichtige Passagen im Text markiert und einzelne Sätze eins zu eins auf Karteikarten übertragen. In Wirklichkeit erfordert Verständnis jedoch einen aktiven Lernprozess durch Trial-and-Error. Hallo, Feynman-Methode!


Schritt 1: Lehre, um zu verstehen
Wähle zunächst ein Thema aus, das so klein ist, dass du es vermutlich auf einer Seite oder weniger darstellen kannst. Schreibe nun blind alles, was du über das Thema weißt oder zu wissen glaubst, in eigenen Worten auf – und zwar so, als ob du es jemandem erklären würdest.



Wahlweise kannst du dir deine Ausführungen natürlich auch laut vorsprechen und sie mit dem Handy aufzeichnen.

Wahrscheinlich wirst du bislang anders darüber gedacht haben, aber: Stelle dir Schreiben und Vortragen als Prozesse vor, die dich Verständnis erwerben lassen, und nicht als etwas, das Verständnis voraussetzt.

Die Feynman-Methode eignet sich im Übrigen auch ideal für eine Lerngruppe. Bitte deine Lernpartner*innen, das zu wiederholen, was du ihnen beigebracht hast – und zwar wiederum in ihren eigenen Worten. Falls das nicht gelingt, sind deine Ausführungen wahrscheinlich zu kompliziert gewesen. Verwende beim nächsten Mal simplere Sprache.

Schritt 2: Entscheide, woraus du lernen möchtest
Im zweiten Schritt entscheidest du, woraus du lernen möchtest. Denn wenn du in Schritt 1 an deine Grenzen stößt, kehrst du einfach zu deinem präferierten Lernmaterial zurück. Sei es ein Lehrbuch, ein Skript oder ein Podcast – jetzt ist es an der Zeit, die in Schritt 1 offenbar gewordenen Wissenslücken zu schließen.


Lernen ist ein iterativer Prozess, d. h.: In den meisten Fällen braucht es mehrere Versuche. Bei der Feynman-Methode ist eine Rückkehr zum Ausgangsmaterial von vornherein eingeplant. Das ist auch gut so, denn je häufiger du deine Erklärungen optimierst, desto tiefer wird dein Verständnis.

Es ist außerdem wissenschaftlich erwiesen, dass es mehr bringt, zunächst eigenständig falsche Schlüsse zu ziehen und diese dann zu korrigieren, als direkt die richtige Lösung aus einer Quelle zu gewinnen. Das nennt man generatives Lernen, weil du zunächst selbst eine Lösung generieren musst.



Schritt 3: Vereinfache deine Erklärungen
Optimiere deine Notizen und Erklärungen und dringe so weit in das Thema ein, bis es offensichtlich erscheint. Überlege dir zusätzlich Vergleiche mit anderen Themen, die sich intuitiv anfühlen.



Wenn du ein kompliziertes Thema wirklich verstanden hast, wirst du in der Lage sein, es dir mithilfe von Vergleichen schnell wieder ins Gedächtnis zu rufen. Dich selbst dazu zu bringen, Vergleiche herzustellen, ist dabei noch wirkungsvoller als einen Vergleich zu bemühen, der jemand anderem eingefallen ist, den du aber vielleicht gar nicht richtig verstanden hast.


MVA:

Es ist toll, dass du diesen Newsletter bis zum Ende gelesen hast, aber wenn du nicht in die Umsetzung kommst, hast du allenfalls brauchbaren Input erhalten. MVA steht für
minimum viable action – der erste (offensichtliche) Schritt in die richtige Richtung. Eine MVA ist in der Regel leicht zu identifizieren, einfach durchzuführen und sollte in den nächsten 24 Stunden getan werden. Sobald du den ersten Schritt identifiziert hast, fühlt sich jedes Projekt sofort weniger überwältigend an.

Dein erster Schritt: Komprimiere alles, was dir zum Begriff Anfechtung einfällt, auf eine Seite oder weniger.

 


 

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