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Willkommen zu Ausgabe #209 des Newsletters!
Wenn du dir vorab einen Überblick über die Inhalte dieser Ausgabe verschaffen möchtest, lies am besten als Erstes die folgende Zusammenfassung.
TL;DR: Um dich sinnvoll aufs Examen vorzubereiten, benötigst du zwei Routinen, eine Liste jedweder Art, regelmäßige Pausen und einen umfangreichen Puffer. Diese Essentials helfen, deinen Lerntag sinnvoll zu strukturieren und die Inhalte zuverlässig zu verinnerlichen.
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Lernplanung ist kompliziert. Du benötigst mindestens 90 Tage, um dich auf das Examen vorzubereiten, und die müssen perfekt designt sein. Du kannst nicht einfach morgens aufstehen und spontan entscheiden, was heute ansteht.
Aber wie designt man seinen Lerntag eigentlich? Was darf bei einem perfekten Lerntag nicht fehlen? Let’s get into it!
I. Arbeite jeden Tag etwas ab, das liegengeblieben ist
Das erste Essential ist ein Backlog. Streng genommen ist das gar kein Essential, aber ich bin so frei, dir zu verraten, dass es früher oder später dazu kommt, dass du einen haben wirst.
In einer idealen Examensvorbereitung würde man sich niemals mehr vornehmen, als man tatsächlich schaffen kann, aber wir Menschen denken in der Hinsicht einfach nicht rational. Machen wir uns also keine Illusionen: Dinge werden liegen bleiben, und die meisten davon wirst du überhaupt nie bearbeiten. Das ist okay so. Sammle sie in einem Backlog. Das kann ein simples Dokument sein, in das du einträgst, wozu du in der jeweiligen Woche nicht gekommen bist (lass es bitte nicht immer das Falltraining sein!).
Womöglich ist dein Backlog auch schon ordentlich angewachsen. Auch das ist okay. Entscheidend ist, dass du ihn jetzt sofort schließt. Versprich dir, hier einen Cut zu machen und nichts mehr hinzuzufügen.
Jeden Tag, bevor du auch nur irgendetwas anderes lernst oder übst, arbeitest du etwas davon ab. Kein Wenn und Aber. An manchen Tagen wirst du zwei Stunden, an anderen wiederum nur fünf Minuten investieren können, weil deine To-do-Liste besonders lang ist (womit wir wieder beim Problem wären …).
Halte deinen Backlog ständig priorisiert. Schieb die Dinge, die dich in der Klausur am heftigsten schocken würden, immer nach ganz oben. Und dann sieh zu, dass nicht gleich ein neuer Backlog entsteht.
II. Beginne jeden Lerntag gleich
Das zweite Essential ist ein Fade-in. Das ist meine Bezeichnung für ein Bündel aus Aktivitäten, mit denen du jeden deiner Lerntage beginnst.
Wichtig ist, dass du diesen Block zumindest auch für Wiederholung verwendest. Die Erfahrung zeigt, dass mehr als 60 Minuten Zeit pro täglichem Fade-in mehr schaden als nützen; an manchen Tagen kommst du vielleicht auch mit 20 aus (was unter anderem von der Menge an Karteikarten abhängt, die du so produzierst).
Bei dir könnte ein Fade-in so oder so ähnlich aussehen:
III. Führe ein Listensystem ein
Das dritte Essential ist eine Liste – oder keine. Jetzt bist du wahrscheinlich verwirrt. Mit »keine Liste« meine ich nicht, dass du alles im Kopf behalten musst, was es zu erledigen gibt, und dir nichts aufschreiben darfst. Sog. No-List-Systeme beruhen einfach auf dem Prinzip, dass sich deine To-do-Liste von heute nicht aus einer großen langen To-do-Liste speist, die du vor Wochen oder gar Monaten erstellt hast.
Um den Rahmen dieses Beitrags nicht zu sprengen, skizziere ich dir kurz, mit welchem No-List-System ich sehr erfolgreich arbeiten kann.
Schritt 1: Notiere fünf Aufgaben untereinander. Achte darauf, dass du dir bei jeder darüber im Klaren ist, welches Stadium sie erreichen muss, um als erledigt zu gelten. Ninja-Tipp: »Sachenrecht lernen« erfüllt diese Voraussetzung nicht.
Schritt 2: Arbeite so lange an der ersten Aufgabe, wie du lustig bist. Wenn du sie komplett erledigst, streichst du sie von deiner Liste; andernfalls streichst du sie zwar auch durch, fügst sie aber am Ende wieder ein. So wie hier:
Schritt 3: Rotiere so lange durch die fünf Aufgaben, bis du drei von ihnen erledigt hast. Fülle dann mit drei neuen Aufgaben wieder bis fünf auf. Rinse and repeat.
IV. Plane Pausen und Pufferzeiten ein
Das vierte Essential sind die großen Ps: Pausen und Puffer. Über die Wichtigkeit und richtige Gestaltung von Pausen will ich an dieser Stelle gar nicht viel Worte verlieren. Achte einfach darauf, dass du alle 90 Minuten eine machst.
Hier geht es mir primär um das zweite P. Lege insgesamt vier 30-Minuten-Blöcke pro Tag fest, bei denen du es dir von Anfang an untersagst, sie zu verplanen, und verteile diese gleichmäßig über den Tag. Benötigst du für eine Aufgabe mehr Zeit, als du dachtest (der gute, alte Planungsfehlschluss), kannst du in den Puffer hineinarbeiten. Wirst du mit einer Aufgabe früher fertig als erhofft, kannst du – wenn du möchtest – schon die Nächste beginnen. Oder auch einfach wie ich ein paar Mandeln knacken und einen Apfel essen.
V. Beende jeden Lerntag gleich
Das fünfte und letzte Essential ist ein Fade-out. Der wird vermutlich fast identisch mit deinem Fade-in sein, bloß dass du den dicken Brocken Wiederholung schon aus dem Weg geschafft hast. Ich empfehle dir für deinen Fade-out dennoch eine etwas andere Form der Wiederholung, die ich als freien Abruf bezeichne. Diese Taktik eignet sich deshalb hervorragend in Verbindung mit einer Tagesabschlussroutine, weil sie dir nicht nur juristisch hilft, sondern auch bei der so wichtigen psychologischen Distanzierung.
Setz dich am Ende deines Lerntages vor ein leeres Blatt Papier (oder leg ein neues Google Doc an) und schreib alles auf, woran du dich aus den heutigen Lernsessions noch erinnern kannst. Nimm dir dafür zehn Minuten Zeit. Diese Aufgabe ist zugegebenermaßen etwas unangenehm, weil man nach zwei Minuten nicht mehr so klar wie zu Beginn der Übung denken kann, aber trotzdem dran bleiben muss. Erst nach diesen zehn Minuten nimmst du deine Notizen des jeweiligen Arbeitstages zur Hand, um festzustellen, was du a) noch im Sinn hattest und b) nicht mehr frei abrufen konntest (daher der Name). Du kannst dir Letzteres dann für den nächsten Lerntag auf Wiedervorlage legen. Stellst du während dieser Übung fest, dass dir das ein oder andere doch nicht so klar wie vermutet ist, schreibst du dir anschließend Fragen dazu auf. Die entsprechenden Neuronenverbindungen verstärken sich oft über Nacht, und du wirst am nächsten Tag einen deutlich besseren Durchblick haben.
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